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Rüdiger Heise im Applaus, München März 2004

Den Künstler aus der Kasinostadt an der Oos interessieren Köpfe in allen erdenklichen Spielarten. Für den Kunstkonsumenten scheint sich das Verständnis von Hüppis Formwillen dadurch zu erleichtern, dass er die Kunstköpfe seinen eigenen Erlebniswelt annähern kann. Einmal erinnern sie ihn an Narrenmasken, Film und Fernsehfiguren oder groteske Gestalten an gotischen Kathedralen, ein andermal wirken sie vertraut, weil der Künstler seinen Kopfgeburten Verweise auf die Dingwelt wie Glühbirnen, Schachfiguren oder einen Wasserhahn beigegeben hat. Doch diese Vertrautheitszeichen dienen in der Hauptsache als Hilfskonstruktion auf dem Weg zum Verständnis absoluter Skulpturen. Hüppi Gebilde, die es manchmal auch ins Zweidimensionale verschlägt, die aus Wänden zu wachsen scheinen und die öfters in sich die Grenzen zwischen Pflanze, Tier und Mensch hinter sich gelassen haben, betreiben die Einübung des Rezipienten ins radikale Zweckfreie, Autonome und auch Solitäre. Man könnte sie sich - Kafkas Figur aus der Erzählung die "Sorge des Hausvaters" lässt grüßen- als die Odradeks der Skulptur vorstellen.


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