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Hanspeter Redelechner
Neue Mittelland Zeitung 27.8.97

Wie aus einer anderen Welt

Thaddäus Hüppi, 1963 geboren, hat wie sein Vater erst eine handwerkliche Ausbildung absolviert, bevor er an den Hochschulen für bildende Kunst in Hamburg und Frankfurt studierte. In seiner künstlerischen Arbeit scheint er jetzt eine Gegenposition zu dem einzunehmen, was er zuvor als Schreiner wie auch als Kunststudent (bei Ulrich Rückriem) gelernt oder gesehen hatte. Mit seinen bunten Skulpturen und Installationen, die sehr schön mit den Bildern des Bruders Johannes korrespondieren, schwimmt Thaddäus jedenfalls nicht im Mainstream der gegenwärtigen Kunst. Unbekümmert bedient er sich für formale und narrative Inhalte aus der Pop - Art ebenso wie aus ägyptischen und archaischen Quellen. Die Figuren, seltsame Wesen zwischen Wurzelmännchen, Säulenheiligen mit maskenhaften Gesichtern und extraterrestrischen Invasoren, sind bewusst unrealistisch gehalten und lassen trotz einer Fülle offen gehaltener Wirklichkeitsbezüge ironisch - doppeldeutiger Allegorien ("Helvetia: tell me!", "Sack und Asche") der Phantasie viel freien Raum.


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